Stark für die Zukunft: Dr. Felix Madeja im Interview über seine neue Rolle als Geschäftsführender Partner

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veröffentlicht am 12. August 2022
Interviewmoderatorin: Arina Zonner
 

Herr Madeja, seit April 2022 sind Sie Mitglied der Geschäftsführung und haben fol­gende internen Abteilungen und Projekte in Ihrer Verantwortung: Finanzen und Steuern, Personal, Operations, Risiko und Versicherungen, Corporate Social Respon­si­bi­lity sowie das SAP-Projekt. Zunächst herzliche Glückwünsche hierzu. Seit 2015 sind Sie bei Rödl & Partner aktiv und seit Anfang 2020 Chief Financial Officer. Sie sind gleichermaßen seit 2019 Vorstandsmitglied der Steuerberaterkammer Nürnberg und ein mittelfränkisches Original, da Nürnberg Ihre Heimatstadt ist.

 

Wie geht es Ihnen in der neuen Rolle? Wie empfinden Sie die Entwicklung von
Rödl & Partner als Unternehmen und Arbeitgeber innerhalb der letzten Jahre?

Mit der neuen Rolle geht eine Erweiterung meines Aufgabenumfangs und der Verantwortung einher. Ich freue mich darauf sowie auch auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen, die mir aufgrund meiner vorherigen Funktionen weitestgehend vertraut sind. Vom Grundsatz her ist die Bündelung dieser Service­Einheiten der richtige Weg, weil sie sehr eng zusammenarbeiten und verzahnt werden müssen. Wir werden da einiges bewegen können.

 

Die Entwicklung von Rödl & Partner ist in einer beachtlichen Geschwindigkeit vorangeschritten. Mit meinem Eintritt 2015 hatten wir 4.200 Mitarbeiter weltweit, mittlerweile sind es 1.000 Mitarbeiter mehr. Ebenso haben wir den Umsatz weltweit um mehr als 50 Prozent steigern können.

 

Auch das Thema Arbeitgeber entwickeln wir weiter, z.B. durch das Employer Branding und das Recruiting, wel­che Kontaktpunkte zu den Arbeitnehmenden darstellen. Zusätzlich haben wir in den vergangenen Jahren die Bandbreite angebotener Benefits erweitert. Wir haben uns viele Gedanken in die richtige Richtung gemacht, allerdings sprechen wir noch zu wenig über unsere Fortschritte. Das ist mit Sicherheit ausbaufähig. Hinzu kommt: Rödl & Partner stand mit dem Beginn der Pandemie 2020 zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das haben andere Unternehmen nicht ohne Weiteres gemacht. Hier wird deutlich, was Rödl & Partner aus­zeichnet: Wir haben Werte, die wir leben und auch vorleben. Von daher finde ich diese Entwicklung sehr positiv. Sie ist sicherlich noch nicht zu Ende und es bedarf stetiger Arbeit, doch unser wichtigstes Asset sind unsere Kolleginnen und Kollegen.

 

Welchen Herausforderungen sehen Sie sich als CFO gegenübergestellt?

Mit dem unsäglichen Krieg in der Ukraine ist die nächste Krise bereits im Gange, damit gehen Unsicherheiten an den Märkten einher, z.B. bezüglich der Themen Inflation, steigende Energiepreise und Zinsen. Als CFO muss ich dafür sorgen, dass Rödl & Partner bei diesen Themen u.a. für die Familienunternehmen, die wir betreuen, gut aufgestellt ist. Wir bereiteten uns vor und begannen diesbezüglich uns und unsere internen Prozesse bereits im Jahr 2020 zu optimieren. Das Jahr verdeutlichte auch, dass es lohnend ist, früh in die Digitalisierung zu investieren. Jedoch müssen wir auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen, denn nicht jede technische Neuerung stößt auf offene Ohren. Die Angst vor der Automatisierung von Prozessen, wohin uns der Weg der Digitalisierung letztlich führt, können wir nehmen. Durch die Automatisierung wird für unsere Kolle­ginnen und Kollegen Zeit geschaffen, um andere komplexe Aufgaben zu lösen. Ihre Arbeit wird unterstützt statt ersetzt.

 

Welche Mehrwerte bietet die Kombination aus Ehrenamt als Vorstandsmitglied der Steuerberaterkammer Nürnberg und Ihrer beruflichen Verantwortung bei
Rödl & Partner?

Das Ehrenamt ist nicht nur eine Verpflichtung gegenüber dem Berufsstand, sondern bietet durch den Aus­tausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand und Präsidium Mehrwerte für alle Seiten. Unter anderem sichern wir den Berufsstand und seinen Fortbestand durch Verbesserungen in den Bereichen Digita­lisierung, Fortbildung, Mitarbeiterausbildung und letztlich auch der Schärfung des Berufsrechts.

 

Trotz der Verschiedenheiten der vertretenen Kanzleien sind die Probleme ähnlich und sie lassen sich nur gemeinsam lösen. Daher ist es wichtig, dass wir nicht gegeneinander „konkurrieren”, sondern im Austausch bleiben, voneinander lernen und versuchen, die bestmöglichen Ergebnisse für die Mandantinnen und Man­danten sowie auch für den Berufsstand zu erzielen.

  

Welche Zukunftskompetenzen sollten wir unseren Mitarbeitenden vermitteln und auch zutrauen?

Es ist von großer Bedeutung das „Toolset” mitzugeben, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Selbsthilfe zu befähigen. Wir sind in der Verantwortung uns mit ihnen auseinanderzusetzen, sie nicht allein zu lassen und wegweisend anzuleiten. Letztlich ist das Vermitteln von Zukunftskompetenzen keine Einbahnstraße, sondern verlangt eine offene gegenseitige Kommunikation, Unterstützung für eine selbstständige Entwicklung sowie den Kolleginnen und Kollegen auch Verantwortung zuzutrauen.

 

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Work-Life-Balance, wobei die unterschiedlichen Lebensphasen zu berück­sichtigen sind. In der Ausbildung gibt es Zeiten, z.B. auch in meiner eigenen, in denen es wenig Balance gibt. Allerdings ist es – jetzt wo sich der Beruf und die Freizeit immer mehr vermischen – bedeutsam sagen zu können: „Ok, jetzt ist Stopp, jetzt ist Freizeit!” und dann ist wirklich frei.

 

Sie verantworten als Geschäftsführender Partner unter anderem auch den Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) in der Serviceeinheit Personal. Worauf sollten wir unser Augenmerk legen, um weiterhin nachhaltig wachstumsfähig zu sein – ökologisch wie auch sozial?

Das ist ein Thema, das immer wichtiger wird und das wir folglich schon mit Leben gefüllt haben sowie auch weiterhin mit Leben füllen werden. In Bezug auf den Finanzbereich ist insbesondere der ESG-Nachhaltigkeits­bericht für Finanzierungsfragen von extremer Bedeutung, weshalb Rödl & Partner zu dem Thema auch Ange­bote für Mandaten macht.

 

In Bezug auf die soziale Verantwortung schließt unser Engagement nicht nur die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, sondern auch unsere etablierten. Es geht darum, die unterschiedlichen Generationen bei uns im Unternehmen zusammenzubringen und gegenseitiges Verständnis zu schaffen.

 

Wir leisten selbstverständlich auch einen ökologischen Beitrag, indem wir unseren CO2-Fußabdruck reduzieren und immer mehr E-Autos als Firmenwägen verwenden, oder das Thema Car Sharing intern anstoßen. Nachhal­tig­keit lässt sich auch in Kombination mit der Mitarbeitergesundheit sehen, wenn es z.B. um E-Bike-Leasing geht. Dadurch erhöht sich der Radius und entsprechend die Zahl der Kolleginnen und Kollegen, jung wie alt, die mit dem Fahrrad ins Unternehmen kommen können.

 

Für unser digitales Mitarbeitermagazin RödlEmotionOnline beantworteten Sie bereits einmal 10 Fragen. Sie reisen gerne und lieben Österreich. Auf Ihrer Bucketlist stand damals ganz oben „eine Weltreise”. Nachdem nun reisen wieder möglich ist: Welches Ziel besuchen Sie im nächsten Urlaub und warum?

Das Thema Weltreise ist jetzt nicht nur aufgrund meiner Aufgabenstellung, sondern auch familiär bedingt (durch meine Kinder), erstmal etwas in den Hintergrund geraten. Der nächste Urlaub ist aber tatsächlich bereits geplant: Es geht nach Griechenland – darauf freuen wir uns sehr. Auch das hatte ich damals bereits auf meine Bucketlist geschrieben. Wir sind dort gut verwurzelt, weil wir viele einheimische Freunde haben, mit denen wir

regelmäßig in Kontakt sind. Wir hoffen, dass es möglich sein wird. Man weiß es ja doch nie, aber wir denken jetzt einfach mal positiv.

 

Wir danken für das Gespräch, Herr Madeja.

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