Professional Women Power: Für Bettina Herzog heißt das Professionell Unerschütterlich!

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veröffentlicht am 7. Februar 2023

Im Rahmen unseres Karriereblogs „professional women power” stellen sich monatlich Kolleginnen vor,
die von ihren Karrierewegen und ihrem Arbeitsalltag bei Rödl & Partner erzählen.
Wir möchten damit die Aufmerksamkeit auf Frauen richten sowie Bewerberinnen und Kolleginnen motivieren, ihre individuellen Karrierewege bei Rödl & Partner mutig zu verfolgen.
 


Mein Leben ist privat und beruflich ein Kaleidoskop – und das ist gut so!


BETTINA HERZOG



Bettina Herzog arbeitet seit 2017 bei Rödl & Partner in Köln. Sie hat zwei Töchter (18, 20), und arbeitet in Vollzeit für und mit unseren 8 südostasiatischen Büros in Indonesien, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam (x2).
 


Wie ist Deine berufliche Karriere vor mehr als 30 Jahren gestartet und wie bist Du dorthin gekommen, wo Du aktuell bist?

Ich wusste schon sehr früh, dass Fremdsprachen einfach „mein Ding“ sind. Sie öffnen Türen zu anderen Nationen und Kulturen, schaffen Raum für Begegnung und Verständigung, und damit auch unzählige Gelegen-heiten Neues zu lernen und das eigene Blickfeld zu erweitern. Weil ich ein waschechter Steinbock bin, habe ich mir einen möglichst praxisbezogenen Studiengang ausgesucht, mit einer spannenden Mischung aus Fremdsprachen, Sozialwissenschaften, BWL und einem Hauch Rechtswissenschaften – sozusagen ein sehr früher Wegweiser zu Rödl & Partner.  
 
Die Leidenschaft für interkulturelle Kommunikation ist der berühmte rote Faden durch mein Berufsleben. Umzüge und familiäre Veränderungen haben zwar gelegentlich zu Anpassungen im beruflichen Umfeld geführt, aber immer blieb es bunt, international und kommunikativ – ob als Vorstandsassistentin in einem weltweit agierenden Konzern, als Office (und Chaos) Managerin in einer internationalen Jugendbildungseinrichtung, als freiberufliche Texterin und Übersetzerin während der Kleinkindjahre meiner beiden Töchter oder als Event Managerin in einem internationalen Wirtschaftsverband. Als Markus Schlüter und Carla Everhardt mir 2017 die Stelle als Teamassistenz für die Auslandsteams ASEAN und Nahost anboten, musste ich also nicht lange überlegen um zu wissen: Das ist es! Im Laufe der Jahre hat sich mein Aufgabenbereich geografisch ein bisschen verändert – inzwischen bin ich exklusiv für das Team Südostasien da – und ist dabei immer vielfältiger geworden.
 

 

Nimm uns mit in Deinen Arbeitsalltag: Was sind Deine Aufgaben? Mit welchen Themenschwerpunkten beschäftigst Du Dich und was reizt Dich daran besonders?

Mein Arbeitsalltag ist genauso bunt, abwechslungsreich und lebendig wie die Länder, in denen unsere asiatischen Büros beheimatet sind. Neben der Koordination der regionalen Büros im Bereich Administration und Back Office und meiner Rolle als kulturübergreifende Schnittstelle zwischen den asiatischen Nieder-lassungen und unserem fränkischen Mutterhaus, bin ich insbesondere für unser regionales Business Development zuständig. Ich gestalte PPT Präsentationen, Imageanzeigen und Roll-Ups, betreue unseren LinkedIn Account nebst Stellenanzeigen, redigiere und koordiniere regionale Publikationen für unsere Website sowie die entsprechenden Ländernewsletter, außerdem bin ich verantwortlich für die Zusammenstellung und Veröffentlichung unseres vierteljährlichen ASEAN Newsflash. Auch Event Management gehört zu meinen Aufgaben – sowohl virtuell durch die Koordination, Moderation und Durchführung von Webinaren, als auch „in echt“ für unser jährliches ASEAN Forum in Singapur, das ich 2022 zum ersten Mal live vor Ort begleiten durfte.
 
Nebenbei unterstütze ich meine Kolleginnen und Kollegen bei Bedarf auch in ihrer Mandatsarbeit durch Recherche oder Übersetzungen. Quasi aus Versehen habe ich mich dabei zur Fachfrau in asiatisch-deutschen Beurkundungsverfahren gemausert, so dass wir diesen Service fest in unser Portfolio aufnehmen konnten. Ein besonderes kreatives Highlight im letzten Jahr war die Gestaltung eines Murals für unser neues Büro in Jakarta. Unser interdisziplinärer und internationaler LinkedIn Adventskalender sowie die noch bis Mitte Februar laufende Rödl Asia Running Challenge waren bzw. sind weitere, ganz besondere Schmankerl, in die ganz viel Herzblut fließt.
 
In meinem Arbeitsalltag ist kein Tag wie der andere – und das finde ich großartig! Ich liebe die Zusammenarbeit mit meinen deutschen und internationalen Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Teams und Arbeitsgruppen, den konstruktiven Austausch, das gemeinsame Ideenschmieden und Lösungenfinden und den im besten Sinne familiären Umgang miteinander. Die Zusammenarbeit mit anderen Kulturen ist manchmal vielleicht eine organisatorische Herausforderung, aber sie ist immer eine enorme Bereicherung.
 

Inwiefern prägen Dich Deine Rolle als Mama und die daraus entstehenden Höhen und Tiefen? Inwieweit ergeben sich daraus auch tägliche Herausforderungen für Dich als Person und in Deinem Arbeitsalltag?

Meine Töchter bedeuten mir die Welt. Unsere enge Verbundenheit hat auch die Pubertät heil überstanden und ist mein größter persönlicher Schatz. Ich war einige Jahre alleinerziehend, und seit knapp drei Jahren leben wir zu viert in einem nicht zuletzt durch Pubertät und Pandemie geprägten bzw. gebeutelten Patchwork-Haushalt. Dieser ganz persönliche und ziemlich außerplanmäßige Lebensentwurf hat mich mit einigen Eigenschaften beschenkt, die ich in meinem beruflichen Alltag wunderbar nutzen kann. Als alleinerziehende Mutter konnte ich es mir nicht leisten, in schwierigen Zeiten den Kopf zu verlieren, sondern musste, den Blick fest nach vorne gerichtet, auch in der größten Krise nach Lösungen suchen, Schäden begrenzen, Prioritäten setzen. Und dabei meinen Kindern nach Möglichkeit einen verlässlichen, ruhenden Pol bieten. Das ambitionierte Unterfangen, inmitten einer Pandemie mit zwei Teenagern im Homeschooling und einem kinderlosen Partner ein Patchwork-Konstrukt auf die Beine zu stellen, hat mich darüber hinaus gelehrt, eine Situation immer aus den unter-schiedlichsten Blickwinkeln zu betrachten und auch in Konflikten den Fokus auf verbindende Elemente zu legen.
 
Beides ist auch in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit eine feine Sache. Unterschiedliche Kulturen haben mitunter auch sehr unterschiedliche Arbeitsweisen, es kommt gerne mal zu kulturell bedingten Missverständnissen, und eigentlich passiert immer irgendetwas Unvorhergesehenes. Vieles ergibt sich sehr spontan, komfortable Vorlaufzeiten sind eher die Ausnahme. Eine ordentlich trainierte, professionelle Un-erschütterlichkeit macht da vieles leichter. Statt mich in der Betrachtung des Problems zu verlieren oder über Unvermeidliches zu ärgern, mache ich mich lieber schon mal auf die Suche nach der Lösung. Und wenn´s im Zusammenspiel zwischen den Strukturen des deutschen Stammhauses und den verschiedenen asiatischen Mentalitäten mal knirscht, puste ich - ganz wie in meinem Patchwork-Zuhause – behutsam den Sand aus dem Getriebe. 




 

Vielen Dank Bettina für die vielfältigen Einblicke aus deinem wirklich bunten Alltag. Schön zu lesen, wie deine Fähigkeiten als "Familien-Managerin" Einzug in dein Berufsleben finden. 
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