Karriere in der Rechtsberatung: Praxisgruppe M&A

PrintMailRate-it

 

veröffentlicht am 6. Oktober 2021

  

M&A – Zwischen komplexer Risikoprüfung und harten Verhandlungen

Mergers & Acquisition (M&A) – ein vielseitiges Tätigkeitsbereich: Kaum ein Rechtsgebiet ist so breit gefächert. M&A bildet einen Sammelbegriff für Transaktionen im Unternehmensbereich, mithin u.a. Unternehmenskäufe und -verkäufe, Umstrukturierungen sowie Joint Ventures. Als M&A-Anwalt/-Anwältin begleitet man den gesamten Prozess einer Transaktion – von den ersten Gesprächen über die Due Diligence-Phase und die Vertragsverhandlungen bis hin zum Vollzug und Abschluss. Daraus ergibt sich ein weites Spektrum an Tätigkeiten und ein interdisziplinär und international geprägtes Arbeitsumfeld, das die Arbeit unheimlich spannend und abwechslungsreich gestaltet. 

Für Abwechslung sorgen v.a. die unterschiedlichen Rechtsgebiete, die im Bereich M&A aufeinander treffen. Neben dem allgemeinen Zivilrecht bietet die M&A-Beratung Schnittstellen insbesondere zum Handels- und Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Steuerrecht und je nach Transaktion auch zu anderen Rechtsbereichen, wie dem Arbeits- und Immobilienrecht. Die Internationalität und die Zusammenarbeit mit Kollegen in unseren eigenen weltweiten Niederlassungen bei grenzüberschreitenden Transaktionen tragen zu einem vielfältigen und keinesfalls einseitigen Arbeitsalltag bei. 

Berufseinstieg als M&A-Anwalt 

Die unterschiedlichen Rechtsgebiete, die dem Job zu Grunde liegen, lassen auf viele Anforderungen beim Berufseinstieg schließen. Dem ist jedoch nicht zwingend so. Wer Interesse an den einschlägigen Fachgebieten hat, Kommunikationsgeschick beweist und Mannschaftsgeist mitbringt, ist als Bewerber bestens geeignet. Zudem sollte man sich durch Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit auszeichnen, denn die Arbeit an einer Transaktion kann schonmal sehr arbeitsintensive Tage mit sich bringen. 

In Vorbereitung auf einen möglichen Berufsstart im M&A-Bereich empfiehlt sich die frühzeitige Orientierung bzw. Spezialisierung. Insbesondere bei Praktika, Nebenjobs oder der Stationsausbildung im Referendariat lassen sich bereits Brücken bauen, die den Berufsstart später deutlich erleichtern. 

Wer im Studium/Referendariat erste Erfahrungen gesammelt hat, über gute Englisch-Kenntnisse verfügt und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge versteht, dem gelingt der Einstieg als M&A-Anwalt ggfs. leichter. Aber auch wer keine Kenntnisse in vorausgehend genannten Rechtsgebieten hat, wird bei Rödl & Partner unmittelbar nach dem Berufsstart an Transaktionen mitarbeiten können und aus der Praxis bzw. von erfahreneren Kollegen lernen. Im Ergebnis muss wohl jede/r Berufseinsteiger/-in erst in den facettenreichen Job hineinwachsen. 

Arbeitsalltag: Zwischen Risikoprüfung und Verhandlungen

Der Arbeitsalltag eines M&A-Anwalts unterscheidet sich vom Alltag von forensisch tätigen Anwälten. Bei M&A-Transaktionen erhält man einen umfassenden Einblick in das gegenständliche Unternehmen. Das Unternehmen wird – anders als im forensischen Bereich, wo lediglich die für den Fall relevanten Aspekte dargelegt werden – als Ganzes angesehen. Folglich gleicht keine Transaktion der anderen.

Einen festen Bestandteil der Tagesroutine bilden:
  • die Due Diligence-Prüfung,
  • der Entwurf der Vertragsdokumentation,
  • die Verhandlung, sowie
  • die Prozesskoordination bzw. das Projektmanagement. 

Bei der Due Diligence-Prüfung sind die rechtlichen Risiken der Transaktion zu betrachten bzw. die im Unternehmen ruhenden Themen zu analysieren und die Ergebnisse in einem Due Diligence-Report zusammenzufassen. Die Prüfung bildet einen wesentlichen Teil des Arbeitsalltags als Berufseinsteiger bzw. Associate. Die Due Diligence umfasst neben einer Vielzahl an Rechtsgebieten (z.B. Gesellschaftsrecht, Immobilienrecht, öffentliches Recht, Markenrecht), die sog. „Legal Due Diligence”, nicht selten auch die Bereiche Financial und Tax. Das erfordert eine enge Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen und interdisziplinäre Kooperation. 

Darüber hinaus bildet der Entwurf und die sich anschließenden Verhandlungen der Vertrags­dokumentation einen weiteren wesentlichen Tätigkeitsbereich. Als Associate beginnt man i.d.R. mit dem Entwurf und der Verhandlung der Begleitdokumente bzw. Anlagen zum Unternehmenskaufvertrag (z.B. Gesell­schafter­beschlüsse, Vollmachten, Beraterverträge). Man begleitet bereits die Vertrags­verhandlungen zum Unternehmenskaufvertrag und darf nach kurzer Zeit an den Kommentierungen der Kaufverträge mitwirken. Bei Verhandlungen kann man wohl am besten lernen, worauf es ankommt: Den Deal bei u.U. widerstreitenden Interessen und verhärteten Fronten zur Zufriedenheit des Mandanten unter Dach und Fach bringen. Spannend und herausfordernd zugleich. 

Jede Transaktion erfordert eine stimmige Prozesskoordination, um die teilweise parallel laufenden Prozesse erfolgreich und zufriedenstellend abzubilden. Je näher der Unterzeichnungs- bzw. der Vollzugstermin rücken, desto mehr wird auch ein effizientes Projektmanagement erforderlich, sodass sämtliche fertigzustellende und zu verhandelnde Dokumente im Blick behalten werden und ggfs. erforderliche Handlungen rechtzeitig organisiert werden können. In dem Zusammenhang bieten sich regelmäßige Abstimmungstermine (sog. „Jour Fixes”) an, um sich mit den eingebundenen Kollegen und dem Mandanten abzustimmen und die offenen To Dos zu besprechen. 

Insofern bildet selbstverständlich die Abstimmung am Mandat einen weiteren, wesentlichen Bestandteil der Tagesroutine. Neben internen Meetings mit Kollegen aus verschiedenen Geschäftsbereichen, nehmen die Termine mit dem Mandanten oder den Beratern der Gegenseite einen nicht geringfügigen Teil des Tagesgeschäfts ein. 

Persönlicher Erfahrungsbericht – Mein Einstieg bei Rödl & Partner

Mit Beginn meines Referendariats, begann auch meine Zeit bei Rödl & Partner. Um das Referendariatsgehalt etwas aufzubessern, war ich auf der Suche nach einer passenden Nebentätigkeit sowie Anwaltsstation während der Referendarausbildung. Mein Wunsch war es in einer international ausgerichteten Wirtschaftskanzlei erste Erfahrungen zu sammeln, um schon während des Referendariats einen Eindruck vom späteren Berufsleben als Rechtsanwältin erhalten zu können. Da ich mein Referendariat am OLG Nürnberg absolviert habe, fiel die Wahl schnell auf Rödl & Partner am Standort Nürnberg. Besonders die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung haben mein Interesse geweckt. Nach Einreichung meiner Bewerbungsunterlagen wurde ich zu einem Gespräch eingeladen und hatte nur kurze Zeit später meinen ersten Arbeitstag im Team von Michael Wiehl und Harald Reitze

Dort habe ich mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Ich bekam schon als Referendarin ein eigenes Büro und einen vollständig ausgestatteten Arbeitsplatz; bei organisatorischen oder fachlichen Fragen hatten die Teamkollegen stets ein offenes Ohr. 

Nach kürzester Einarbeitungszeit durfte ich bereits an den ersten Meetings teilnehmen und an verschiedenen, komplexen Projekten mitwirken. Das M&A-Team am Standort Nürnberg hat neben dem klassischen M&A-Zweig, der von Michael Wiehl geführt wird, einen Real Estate-Zweig, der der Leitung von Harald Reitze unterliegt und schwerpunktmäßig Immobilientransaktionen betreut. In beiden Zweigen konnte ich bei meiner Nebentätigkeit und späteren Anwaltsstation umfassende Einblicke gewinnen. Während ich einerseits an der Due Diligence-Prüfung bei einem Unternehmenserwerb mitwirken konnte, durfte ich andererseits auch am Beurkundungstermin zu einem Grundstückskaufvertrag teilnehmen. So hatte ich die Möglichkeit beide Bereiche bestmöglich kennenzulernen und mir dadurch breit gefächertes Wissen anzueignen. Neben klassischen Rechtsrecherchen stand im Mittelpunkt meiner Tätigkeit die Mitwirkung an Due Diligence-Prüfungen, die Ausarbeitung von rechtlichen Fragestellungen und der Entwurf von transaktionsbegleitenden Dokumenten. 

Neben der fachlichen Arbeit am Mandat war ich von Anfang an besonders beeindruckt von der herzlichen Aufnahme im Team und dem kollegialen Zusammenhalt. Man begegnet sich auf Augenhöhe, steht für einander ein, arbeitet Hand in Hand oder diskutiert Rechtsprobleme bei einem gemeinsamen Kaffee. Hervorzuheben ist, dass die kollegiale Zusammenarbeit nicht nur innerhalb des Teams bemerkenswert ist, vielmehr arbeitet man aufgrund der Interdisziplinarität auch eng mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern zusammen. Für junge Kolleginnen und Kollegen kann das ein großer Vorteil sein, denn man kann dadurch interdisziplinäres Wissen sammeln, neue Sichtweisen gewinnen und sein Netzwerk stetig ausbauen. 

Die Internationalität von Rödl & Partner durfte ich im Anschluss an meine in Nürnberg absolvierte Anwaltsstation hautnah erleben, als ich meine Wahlpflichtstation am Standort in Singapur absolvierte. Dort stand weniger das Transaktionsgeschäft im Fokus, eher ging es vornehmlich um die Beratung von deutschen Unternehmen mit Niederlassung oder Tochtergesellschaften in Singapur. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort decken eine Vielzahl von Rechtsgebieten ab und arbeiten eng mit den anderen Rödl & Partner-Niederlassungen zusammen. So durfte ich am jährlich stattfindenden ASEAN Forum teilnehmen, wo Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Asia-Pazifik-Raum gemeinsam mit Mandanten für ein Weiterbildungsprogramm und zum Netzwerken zusammen kommen. Auch in Singapur habe ich durchweg eine hervorragende Teamkultur erfahren, konnte an spannenden Projekten arbeiten und tolle Kontakte knüpfen. 

Basierend auf den umfassenden Einblicken und aussichtsreichen Möglichkeiten, die sich mir bei Rödl & Partner geboten haben, war ich schnell entschlossen, meinen Berufseinstieg ebenfalls im M&A-Team am Standort Nürnberg zu tätigen. 

Mittlerweile bin ich Senior Associate und mein Berufseinstieg als Rechtsanwältin bei Rödl & Partner liegt über drei Jahre zurück. Retrospektiv kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidung für mich war. Der Job bietet so viele Facetten, dass ich mich in den letzten Jahren stetig weiterentwickeln konnte – in fachlicher wie auch in sozialer Hinsicht. Mit Unterstützung meiner Vorgesetzten ist es mir – neben der klassischen Transaktionsberatung – gelungen, meine Schwerpunkte v.a. im Immobilienwirtschafts- und Gesellschaftsrecht zu setzen. Ich bin inzwischen fester Bestandteil eines stetig wachsenden Teams, an dem ich nach wie vor – insbesondere in arbeitsintensiven Wochen – den Zusammenhalt und Mannschaftsgeist besonders schätze. 
Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Deutschland Weltweit Search Menu